Kategorie: Finanzen

Info zum Förderantrag für Transition

Hallo liebe Transition Aktive,

einige von euch werden es schon gehört haben – im Zuge des Förderaufrufs ‚Klimaschutz der kurzen Wege‘ des BMUB wird Transition Regensburg e.V. einen Förderantrag stellen. Wir sind gerade eine Woche vor Abgabe des Antrags. In ein paar Monaten wissen wir, ob er vom BMUB bewilligt wurde. Vor oder während der Mitgliederversammlung im Dezember soll dann nochmal Möglichkeit sein, Fragen zu stellen und Ideen zur Umsetzung beizusteuern. Doch unabhängig davon, ob der Antrag tatsächlich Gelder (rund 200.000 Euro) bekommt wollen wir unsere Ideen heute schon mal mit euch teilen.

Wir, das sind Michael Riederer und Julia Grassinger, beide seit gut 3 Jahren in Transition Regensburg aktiv und oft in der Herz & Seele Gruppe vertreten. Wir haben die letzten 3 Monate an dem Antrag geschrieben und sind bereit, uns auch in den nächsten 2 Jahren in die aus dem Förderantrag wachsenden Projekte zu stecken.

Warum dieser Antrag und warum jetzt?

Begleitet durch das Transition-Netzwerk schreiben zurzeit fast alle Transition Initiativen Deutschlands Förderanträge an das BMUB. So soll neue Energie in die Bürger*innenbewegung fließen und auch Stadtviertel und Zielgruppen erreicht werden, die bisher wenig Kontakt zu Transition haben.

Und natürlich hat uns der Zufall ordentlich mitgespielt.

Es war im Frühjahr 2016 als Julia auf einer Veranstaltung in Hannover vom Förderantrag hörte. Begeistert von den Möglichkeiten und der Unterstützung, die sich auftun können hat sie zusammen mit Felicitas eine Veranstaltung in der Wechselwelt dazu gemacht. Dort hat sich Micha von der Begeisterung anstecken lassen – die Idee gemeinsam einen Förderantrag zu schreiben war geboren. Das ist jetzt ein paar Monate her – ein Konzept wurde entwickelt – Kooperationen eingegangen – Budget und Antrag geschrieben. Inzwischen trägt der Antrag den Namen ‚Keimzellen des Wandels‘.

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Um den Antrag auch in seiner Umsetzung begleiten zu können würden wir unsere bisherigen Stellen als Projektleiter an der OTH bzw. als Freiberufliche Trainerin einschränken – um Transition Regensburg weiter zu stärken und wachsen zu lassen.

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Worum geht’s konkret?

Es geht um

· die Finanzierung eines Transition-Büros mit Veranstaltungsraum in Regensburg,

· mehrere Veranstaltungsreihen (unter anderem soll Werkzeuge des Wandels I & II nach Regensburg geholt werden) und Netzwerkveranstaltungen (im Open Space Format),

· ein Stadtteilmobil (quasi als mobile Wechselwelt ein upgecycelter Bauwagen) und

· um die finanzielle und ideelle Unterstützung neuer Projekte mit dem Ziel, Klimaschutz auf Nachbarschaftsebene zu verwirklichen.

Die Ziele des Projekts ‚Keimzellen des Wandels‘ sind:

· die Verwirklichung neuer nachbarschaftlicher Klimaschutzprojekte (eure kreativen Ideen sind gefragt)

· die Entlastung bisheriger Strukturen (insbesondere Vorstand und Wechselwelt) durch Transition Büro, Stadtteilmobil und zwei Halbtagsstellen

· Weiterbildungs- und Ausprobierangebote für klimaschonendes Alltagshandeln ausbauen und unterstützen

· Weiterbildungs- und Ausprobierangebote für Gemeinschaftsbildungs- und Kommunikationstechniken ausbauen (Wochenendworkshops)

· Raum zum gemeinsamen Austausch schaffen – für die Transition Aktiven untereinander, aber auch mit Stadt, Energieagentur und weiteren relevanten Akteuren in Regensburg

· Ausleihstation für Alltagsgegenstände und Bücher über Transition

Wichtige Info:

· Die Mittel auf dem Konto von Transition in Höhe von ca. 10.000 Euro würden in diesen Antrag als Eigenmittel eingehen, da eine Voraussetzung für die 200.000 Euro Fördermittel eine Eigenbeteiligung von 5% ist.

Uns ist wichtig, die gewachsene Kultur von Transition Regensburg zu achten, d.h. alle Angebote sollen nahezu geldfrei zugänglich sein. Parallel werden bei größeren Veranstaltungen auch die Veranstaltungskosten (finanziell und in Bezug auch CO2 Bilanz) offengelegt um angemessene Wertschätzungsbeiträge gebeten z.B. wenn Vertreter der Stadt und anderer Verbände unsere Netzwerkangebote nutzen.
Wir folgen damit den Empfehlungen über den Umgang mit Geld aus dem Dragon Dreaming / Empoered Fundraising Konzept von John Croft.

Des Weiteren haben wir uns bemüht, den Antrag möglichst offen zu halten, dass in der genaueren Ausgestaltung und in einigen Elementen höchstmögliche Flexibilität besteht. Regelmäßiges Feedback und Austausch des Projektteams mit Vorstand und Aktiven ist geplant.

Im Zuge der Projektlaufzeit sollen noch weitere Gelder eingeworben und weitere Förderanträge gestellt werden. Zur Zeit wird Transition Regensburg auch als Kooperationspartner für eine Förderantragskizze des Pestel Instituts geführt, in dem suffizienter Lebenswandel durch einen action research Ansatz erforscht werden soll.

Für die Unterstützung beim aktuellen Förderantrag wollen wir uns bedanken bei:

· Dr. Thomas Köhler (Transition Town Hannover) für die Hilfe und Unterstützung von frühester Anfangsphase bis jetzt.

· Dem Transition Vorstand für die Offenheit, Hilfe, Unterstützung und Zuversicht

· Dem Bürgermeister Jürgen Huber und

· Ludwig Friedl von der Energieagentur für die zugesagte Kooperation (LOIs liegen vor)

· Michael Wunsch und Birgit Heilig vom Changemakerspace für die zugesagte Kooperation in Bezug auf die Wandelgärten

· Jedem und Jeder Aktiven bei für und um Transition Regensburg

Vielen Dank fürs Lesen und schon jetzt für eure Unterstützung und eure Anregungen und Kritik,

Micha & Julia

Infoabend zu Fundraising bei Transition

Julia Grassinger (Herz- und Seele- Gruppe) war als „Botschafterin“ von Transition Town Regensburg auf dem Treffen „Klimaschutz der kurzen Wege“ in Hannover und hat uns berichtet, was es dort an Neuigkeiten gab.

Fokus: Fördermöglichkeiten durch NKI (Nationale Klimaschutz-Initiative) und BMUB.

Wie Julia in Hannover haben auch wir eine SWOT-Analyse gemeinsam durchgeführt:

SWOT- Analyse von Transition Regensburg

S- Stärken

– viele Gruppen (14), ca. 300 Menschen

– stadtbekannt

– alle „gesellschaftl. Schichten“ vertreten

Diversität, auch bei den Themen

– Verbindungen zur Stadt

– Raum (WW), Oase und Gärten

– einzige Initiative in Regensburg mit „Klimaschutz-Charakter“

– gemeinnütziger Verein als Basis und rechtliche Organisationsform

– partizipativ (mit Versuch zur Hierarchie-losigkeit)

– gute Organisationsbasis

– Konzept vorhanden und schon Förderanträge geschrieben

– finanzieller Puffer vorhanden

W- Schwächen

– zu wenig Feiern

– wenig Vernetzung zwischen den Gruppen

– Projekte fast ausschließlich in der Innenstadt

– Überforderung, Burn-Out der Aktiven

– Stärkung der Gemeinschaftsidee

– hohe Fluktuation

– neue Menschen nachhaltig einbinden

– kleine Öffentlichkeitsarbeitsgruppe

– keine bezahlte Arbeit

– fehlende Anlaufstellen

– keine ausreichende Deckung der laufenden Kosten (Ladenmiete)

– keine hohe Resilienz

O- Möglichkeiten

– BuFDi- Stellen möglich

– Praktikum (ERASMUS)

– großer Verteiler

– Sozialstunden

– Pressekontakte

– Verteiler/ FB/ Newsletter (1500)

– gute finanzielle Möglichkeiten der Stadt und der Bewohner

– Menschen aus diversen Fähigkeitsbereichen

– TT-Leitgedanken umsetzen

T- Gefahren

– Abhängigkeit von der Stadt und großen Geldgebern

– manche Menschen finden uns nicht toll → nicht vollständige Partizipation/ Inklusion

– Professionalität nicht aufrecht halten können

– Burnout-Gefahr, kein Spaß mehr, nicht ressourcenschonend mit der eigenen Energie

– TT-Gedanken nicht mehr im Vordergrund

– Anlaufstelle für Viele und Bedürfnisse, die nicht mehr getragen werden können

Notiz: Möglichkeit zu Open Banc Account

Förderantrag

– lieber nur einen stellen, da viel Aufwand

NKI (Nationale Klimaschutz-Initiative) und BMUB- Förderungen genauer:

nicht nur effiziente, sondern vorallem suffiziente Projekte werden gefördert

Suffizienz mit Wirkungsketten belegen, nicht mit quantitativen

Bottom-Up-Initiativen werden gefördert

Aufforderung zu echter Kreativität

Kooperationspartner gewünscht, da angemessener Eigenanteil mit inbegriffen

(meist 10 Prozent), z.B. Kommune/ Stadt, Hochschule? (aber kein Forschungsprojekt, daher könnte es schwierig sein, kommt auf Projekt an, z.B. Begleitevaluierung möglich), Anforderungen an Partner werden in der Ausschreibung spezifiziert

Formalia zur Förderung durch den BMUB/ NKI

– Veröffentlichung der Ausschreibung am 1. Mai, Abgabe bis 31.7.

(es muss recht schnell ein großer Text fertig gestellt werden!)

– 2 Jahre Laufzeit

– Projekt muss neu sein

– keine invasiven Kosten (Restaurierung und Baumaßnahmen)

– Kommunen und Vereine können Anträge stellen

– ob 1- oder 2-stufig noch unklar (2-stufig: erst Skizze, dann Antrag)

4 Säulen für Angebote zur Realisierung von Klimaschonenden Aktivitäten auf Nachbarschaftsebene

– Bildung

– Aktivierung zu klimaschonendem Alltags-Verhalten

– Einrichtung von Begegnungsstätten

– innovative Ideen mit oben genannten Zielen

allgemein:

Transition-Netzwerk stellt auch einen Antrag, um die Initiativen unterstützen zu können

Idee: Ideen von anderen Initiativen adaptieren (z.B. Transition-Haus in Witzenhausen)

oder Transition Tagungs- und Fortbildungshaus (Mainz)

Details zu Stellen innerhalb des Antrags

– TVL 11 als Basis (Tarifvertrag der Länder)

Projekt muss wirtschaftlich tragfähig sein, gute Buchführung!

Fördersumme bis zu 200.000 Euro

Buchtipp, um Wirkungsketten darzustellen auf Phineo.org

 

Die Informationen sollen am Projekttag am 15. Mai eine Hilfe und Basis zur Entwicklung von Projektanträgen sein.