Rückblick auf die Zwischennutzung des Keplerareals

Viel zu früh endete vergangene Woche vorläufig für die Zeit des Lockdown light die Zwischennutzung des Keplerareals und somit auch das dortige Angebot von Transition Regensburg e.V.. Nichtsdestotrotz können wir heute zurückblicken auf gelungene Veranstaltungen:

Besonders die Growrooms sind vielen Leuten ins Auge gestochen. Die Gerüste für diese weltkugelförmigen Hochbeete haben wir Mitte September aufgebaut und vor der Eröffnung des Areals mit winterfesten Kräutern bepflanzt. Die Botschaft dabei lautete: „Mutopia – die grüne Stadt ist keine Utopie“, denn oft braucht es Mut, um gemeinsam etwas Neues auf den Weg zu bringen. Auch beim Probieren der Kräuter in den Growrooms musste man teilweise wagemutig sein. Neben Schnittlauch, Petersilie und Rosmarin stieß man hier auch auf exotisches Grün wie Ananasminze, Colapflanze oder Wasabirauke. Nicht zuletzt motivierten die regelmäßigen Kräuterführungen dazu zuhause mal die ein oder andere ausgefallene Würzidee umzusetzen.

Neben die Pflanzkugeln hatte sich auch der Bauwagen Ulli gesellt, der die TeilBar und den Umsonstladen beherbergte.

Das weitere Veranstaltungsprogramm startete mit Gedichten am Lagerfeuer. Musik- und Lyrikbegeisterte waren herzlich eingeladen ihre Texte zu teilen, vorzutragen oder einfach den Inspirationen der Anderen zu lauschen.

Außerdem wurde Initiativen eine Bühne zur Vorstellung geboten. Zuerst gab DrugStop einen spannenden sowie informativen Einblick in ihre Arbeitsweise als Anlaufstelle für Drogenabhängige und Suchtberatung. Hier war auch ein Streetworker anwesend, der über seinen Arbeitsalltag sprach. Anschließend stellte Irren ist menschlich e.V., ein Verein von und für Psychiatrie-Erfahrenen, geplante Projekte und Ziele vor. Ein Anliegen ist den Mitliedern der Abbau von Vorurteilen gegenüber psychischen Erkrankungen. An diesem Abend sind sie diesem Ziel ein Stück nähergekommen, indem sie offen und ehrlich ihre eigenen Geschichten geteilt haben.

Ein absolutes Highlight war das Jazzkonzert mit Stücken von Florian Kohlscheen und Mark Pusker. Das Talent der Musizierenden und die gute Stimmung haben viele Zuhörende auch noch spontan angezogen und wohl alle waren begeistert endlich wieder Livemusik zu hören.

Kastanien und Waschmaschine – wie das zusammenpasst zeigte Lukas Zeidler im Workshop „Waschen mit Kastanien“. Zuerst wurden diese bei einem gemeinsamen Spaziergang im Park gesammelt. Zurück auf dem Keplerareal demonstrierte Lukas die Weiterverarbeitung zu Kastanienwaschpulver. Dieses kann durchaus mit herkömmlichen Wäschereinigungsprodukten aufnehmen und ist darüber hinaus self-made und öko.

Mitte Oktober wurde es sportlich: Eine Fahrradtour mit Franziska führte entlang aller „Bunten Gärten“ in Regensburg. So konnte man einen weiteren Teil nachhaltiger Stadtentwicklung kennenlernen und hat erfahren wo und wie man sich selbst daran beteiligen kann. Für alle, die sich von der Programmvielfalt bereits überfordert fühlten kam nun die Pause zum Durchatmen: Mit dem Yogaangebot von Elif wurde der Körper gestreckt, gekräftig und entspannt.

Schließlich trug Ludwig Rimböck bei gemütlicher Lagerfeueratmosphäre einige seiner Gedichte und Geschichten vor. Die gelungene Mischung aus Satire, Ernst und Humor regte zum Mitdenken sowie zum Lachen an. Er schaffte es, dass einem bezüglich kontroversen Diskussionsthemen ein wenig leichter ums Herz wurde und entließ das Publikum beschwingt in den Abend.

Trotz des vorerst frühzeitigen Abbruchs des Areals bot es während der letzten eineinhalb Monate Raum für Kultur, Gemeinschaft und mutige Visionen. Transition bedankt sich für die Möglichkeit dafür und bei allen, die daran mitgewirkt haben!

Radtour zu den Bunten Gärten