Nie wieder Fäkalien mit Trinkwasser spülen

– das ist das Ziel des ersten deutschsprachigen Vereins für nachhaltige Sanitärsysteme

Pünktlich zum Welttoilettentag 2018 wurde in Berlin das Netzwerk für nachhaltige Sanitärsysteme e.V.
gegründet. Der Welttoilettentag steht dieses Jahr unter dem Motto: “When nature calls”. Das heißt unter
anderem, dass wasserbasierte Klos auf den Prüfstand der Nachhaltigkeit gestellt und deren Ressourcen-
und Energieverbrauch überdacht werden müssen.
So kamen am 16. und 17. November in Berlin ca. 20 motivierte Menschen aus Österreich, Schweiz und
Deutschland zusammen. Mit dabei Unternehmer*innen, Kollektivist*innen und Einzelpersonen aus
Gewerbe/Praxis, Wissenschaft, Bildung und Kunst, die sich mit kompostierbaren Babywindeln,
Trockentoiletten für Festivals, den öffentlichen Raum und Privathaushalte sowie der Frage der
Hygienisierung und Verwertung beschäftigen.
Was will und macht der Verein für nachhaltige Sanitärsysteme?
Gemäß dem Motto des diesjährigen Welttoilettentags fordert das neugegründete Netzwerk das Einläuten
der Sanitärwende, als eine Transformation der Sanitärversorgung von einem entsorgungs- zu einem
wertschöpfungs-orientierten Sektor basierend auf Stoffstromtrennung, Ressourceneffizienz und
geschlossenen Kreisläufen.
Das Netzwerk hat sich als gemeinnütziger Verein mit den Zwecken Umweltschutz, Bildung sowie
Wissenschaft und Forschung gegründet. Verschiedene Akteur*innen wollen sich darin zusammen tun, Kräfte
und Kreativität bündeln und sich gemeinsam den großen Aufgaben stellen, die zum Einläuten der
Sanitärwende zu bearbeiten sind: Rechtliche Regelungen erwirken, gesellschaftliches Umdenken
unterstützen, Forschungsfragen rund um die Qualitätssicherung – z.B. zu Seuchenhygiene und
Arzneimittelrückständen – stellen und beantworten sowie Hürden logistischer und ökonomischer Art
überwinden. An diesen Aufgaben will das Netzwerk in Zukunft gemeinsam in fachlichen Arbeitsgruppen
und vernetzt mit anderen Verbänden und Initiativen arbeiten.
Warum gibt es den Welttoilettentag?
Zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), entworfen und
beschlossen von den Vereinten Nationen (UN), gehört auch der Zugang zu sauberem Wasser und
Sanitäreinrichtungen für alle (SDG Nr. 6). Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass gegenwärtig 2.5
Milliarden Menschen auf der Welt ohne Zugang zu einer angemessenen Sanitärversorgung leben, hat die
UN 2001 den Welttoilettentag ins Leben gerufen um das Thema „Sanitärversorgung für Alle“ in die
Öffentlichkeit zu tragen. In Ländern wir Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind die Probleme
anderer Art: durch das existierende „End-of-pipe“-Sanitärsystem, aus Kombination von Kanalsystem und
Klärwerken, wird der Kreislauf zur Landwirtschaft unterbrochen während die Gewässer verschmutzt werden.
Der Fokus des Netzwerks liegt daher auf der Implementierung integrierter Ansätzen, die den Erhalt und die
Verbesserung der Güte von Wasser und Boden fördern und in denen Ressourcenschonung, Klimaschutz
und Nährstoffrecycling zusammenwirken.

Pressemeldung NetSan